Monday, April 03, 2006

Noch drei Wochen und eine Rückschau

Die Vorbereitungen für unser Kanadaabenteuer laufen auf Hochtouren. In genau drei Wochen sitzen wir im Flugzeug!
Doch für all jene, die mit unserem Projekt noch nicht so vertraut sind, sei hier etwas weiter ausgeholt: Mit dem Verschlingen der (obligaten) Winnetou- und anderer Abenteuerbücher vor rund zwei Jahrzehnten, reifte in Adi der Wunsch, selber einmal eine Blockhütte zu bauen. Seit ich ihn vor sechs Jahren kennen gelernt habe, spricht er mit beängstigender Regelmässigkeit davon. Seine Beharrlichkeit zeigte Wirkung: auch mich begann dieses Vorhaben in den Bann zu ziehen. Wir fingen an, möglichst viele Infos zum Blockhüttenbau in Form von Erlebnisberichten, Bauanleitungen oder Diavorträgen zu sammeln. Uns war bewusst, dass es nicht einfach werden würde, ein Stück Land zu finden, auf welchem wir unsere Hütte bauen konnten. Doch der Zufall wollte es, dass Koni Heiniger, ein Lehrerkollege von Adi, gute Freunde in Quebec hat. Sylvain und Johanne besitzen etwas weiter nördlich (20 km vom Künstlerdorf Baie-Saint-Paul entfernt) ein 40 Quadratkilometer (!) grosses Grundstück. Auf einer einfache Schotterpiste gelangt man nach etwa 20 Fahrminuten von Baie-Saint-Paul aus zum wunderschönen Feriencabine von Johanne und Sylvain, das am hintersten See steht. Rundum ist Wald soweit das Auge reicht. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als uns Johanne via E-mail mitteilte, dass wir am mittleren See unsere Blockhütte bauen könnten. Nun wurde unser Projekt langsam konkret und mit der Eingabe und Bewilligung des Urlaubgesuchs bei unseren Schulleitungen war ein erster grosser Schritt getan. Der zweite bestand aus einer zweiwöchigen Reise nach Kanada im letzten Herbst. Wir waren begeistert! Ein wunderschönes Land mit vielseitiger Landschaft, sehr freundlichen und hilfsbereiten Einwohnern und einem Indiansummer, der schöner nicht hätte sein können.
Ein dritter wichtiger Schritt war die Teilnahme an Ralphs Blockhausbaukurs in Süddeutschland. Als Lehrpersonen waren wir die Exoten unter den restlichen 14 Teilnehmern, die allesamt Zimmersleute, Schreiner oder Schlosser waren. Die fünf Kurstage waren schlicht genial, liessen uns jedoch auch erahnen, wie hart die körperlich Arbeit sein wird, die uns in Kanada erwartet. (Mit regelmässigem Handwechsel versuchten wir abends jeweils das Zittern der Kaffeetasse zu vertuschen.) Mit Armin und Thomas hatten wir zwei super Typen in unserer Baugruppe. Sie liessen sich durch unsere anfängliche Langsamkeit und Ungeschicklichkeit nicht aus der Ruhe bringen und halfen uns mit ihrer Geduld und ihren Tipps immer wieder weiter. Und nun kommt der Hammer: Sowohl Armin als auch Thomas kommen uns in Kanada besuchen und helfen uns je etwa zwei Wochen beim Bauen. Und dies obwohl Armin selbständiger Zimmermann ist und anfangs Juni Hochsaison hat und Thomas seine letzten Ferientage für dieses Jahr opfern muss!!! Da soll jemand sagen, die Deutschen seien nicht spontan!

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